Hagel, wenn er auftritt, sorgt regelmäßig für Chaos und große Schäden in der Natur. Doch wie entsteht Hagel eigentlich?

Hagel ist als ein atmosphärisch bedingter, fester Niederschlag in Form von meist körnigen Eisbrocken verschiedener Form und Größe zu definieren. Um zu konkreten Begriffsbestimmungen zu kommen, wurde festgelegt, dass erst dann Hagel vorliegt, wenn diese Eisbrocken einen Durchmesser von mindestens 5 mm haben. Das ist durchaus berechtigt, denn erst ab dieser Größe der Hagelkörner sind erwähnenswerte Schäden möglich. Körner, die kleiner als 5 mm sind, bezeichnet man als Graupeln.

Wie groß können Hagelkörner sein ?

Hagelkörner haben eine sehr unterschiedliche Größe. Im allgemeinen beträgt ihr Durchmesser 10-15 mm, gelegentlich erreichen sie aber auch die Größe von Hühnereiern. Zeitweise gingen sogar Hagelschloßen von noch ungewöhnlicheren Ausmaßen nieder. So beobachtete man 1967 im Verlaufe extrem heftiger Hagelzüge, regional Eisbrocken von mehr als 10 cm Durchmesser

Hagelschläge entstehen vor allem dann, wenn durch kalte Luftmassen unterkühlte Wolken plötzlich mit warmer Luft zusammentreffen. Das ist beispielsweise der Fall, sobald bei entsprechend hohen Temperaturen in Bodennähe die überhitzten, oft wasserdampfgesättigten unteren Luftschichten durch natürlichen Auftrieb hochsteigen und auf die kalten oberen Luftschichten treffen. Dann lagern sich den in solchen unterkühlten Wolken unter bestimmten Bedingungen entstehenden Eiskristallen Wassertröpfchen an. Dadurch werden erstere immer größer und bilden schließlich kompakte Hagelkörner.

Zur Bildung von Hagelkörnern nimmt man heute folgendes an: Gewitter entstehen, wenn feuchte, in Bodennähe erwärmte Luftmassen senkrecht nach oben steigen. Dabei kühlen sie sich ab. Sobald eine kritische Temperaturgrenze, der "Taupunkt", unterschritten wird, kondensiert ein Teil des in ihnen enthaltenen Wasserdampfes und bildet unter bestimmten Bedingungen geformte Tropfen.

Typisches "Hagelwetter" liegt vor, wenn folgende Tatsachen gegeben sind:

Da aber während der Entstehung der ersten Hagelkörner in der Regel immer noch ein starker Aufwind bis etwa 30 m/sec herrscht, der einen "Aufwindschlot" bildet, benötigen die Hagelkörner in diesem einen gewissen Mindestdurchmesser, um durch ihre Schwere gegen den Widerstand des Aufwindes zur Erde fallen zu können. Die Geschwindigkeit, mit der die Hagelkörner zur Erde fallen, ist abhängig von ihrer Größe. Extrem große Hagelschloßen von 80 bis 100 mm Durchmesser, wie sie vor allem in den USA, aber auch in Europa, beobachtet wurden, prallen mit 40-60 m/sec auf den Boden auf. Es ist verständlich, dass mit derartiger Wucht niederfallende Hagelkörner zu Verletzungen der betroffenen Pflanzen oder gar zu deren totaler Vernichtung führen.

 

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